Zwischen Nordsee und Ringkøbing Fjord werden Träume wahr

Tysk familie bor i Hvide Sande

-Wir bleiben hier, sagt die Familie Chinnow in Hvide Sande (Foto: flytmodvest.dk)

 

In Hvide Sande werden Träume wahr

Dagmar und Udo Chinnow und ihre beiden Kinder Pauline und Pepe zogen 2019 von Löbau im Osten Deutschlands nach Hvide Sande im Ringkøbing-Skjern Kommune. Vier Jahre später sagt die Familie: „Wir bleiben hier.“

Nach mehreren Urlaubsreisen an die dänische Westküste hatte sich die Familie Chinnow in Dänemark verliebt. „Wir haben mehrmals in z.B. Hvide Sande und Blokhus Urlaub gemacht und jedes Mal wurden wir immer mehr davon überzeugt, dass wir in Dänemark leben wollten. Die Natur, die Mentalität, die Möglichkeiten. Für uns hat sich einfach alles richtig angefühlt“, sagt das Ehepaar.

In Löbau arbeiteten sowohl Dagmar als auch Udo in der Gastronomie, hatten aber trotz zweier Vollzeitjobs mit ihren Gehältern und berufsbedingten Zukunftsaussichten nicht die Möglichkeit, sich ihren größten Traum zu erfüllen: den Kauf eines Hauses. Eigentlich hatten sie sich entschieden mit der Verwirklichung des Traums von Dänemark und einem eigenen Haus zu warten, bis die beiden Kinder von zu Hause weggezogen waren. Doch nachdem die Familie von den Erfahrungen anderen deutschen Einwanderern in Dänemark gehört hatte, traf sie 2019 die große Entscheidung, alle vier zusammen umzuziehen.

 

Hvide Sande - mellem hav og fjord

Hvide Sande – zwischen Meer und Fjord (Foto: flytmodvest.dk)

 

Leben zwischen der Nordsee und dem Ringkøbing Fjord

Dagmar und Udo waren sich sicher, dass ihr neues Zuhause in Dänemark in der Nähe der Nordsee sein sollte. Sie überlegten verschiedene Orte entlang der Westküste Jütlands und am Ende fiel die Wahl auf Hvide Sande. Die Familie hatte schon im Urlaub die vielen Möglichkeiten gesehen, die das aktive Geschäftsleben, die Schule und die vielen Aktivitäten und Firmen in dem Fischer- und Touristenort und rund um Ringkøbing Fjord der Familie bieten würden.

Die Siedlungskoordinatorin der Ringkøbing-Skjern Kommune trug mit Informationen und Beratung zum Umzug und zu der Gegend bei und die Familie nahm auch Kontakt zu anderen Deutschen auf, die sich schon in Dänemark niedergelassen hatten. 

„Kontakte in Dänemark haben uns geraten, zu bedenken, dass viele Touristenorte im Winter fast geschlossen sind. Dies ist in Hvide Sande nicht der Fall. Natürlich wird es hier ruhiger, wenn die Touristensaison vorbei ist, aber die Stadt ist immer noch aktiv, die Geschäfte sind auf und es sind Menschen auf den Straßen. Daher fühlt es sich eher wie ein Luxus an, in den Wintermonaten alles etwas mehr für sich zu haben“, sagt Udo und fügt lächelnd hinzu: „Wir wohnen Urlaub, wie wir sagen.“

 

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Die Familie Chinnow trifft auf Bekannte in Hvide Sande (Foto: flytmodvest.dk)

 

Ein guter Start in der neuen Heimat

Nachdem die Entscheidung gefallen war, ging es schnell. Während einer weiteren Urlaubswoche in Hvide Sande nahm Udo an zwei Vorstellungsgesprächen teil. Er ging von dem einen mit einem Vertrag in der Hand davon und trat seinen neuen Job bei der Firma Hvide Sande Røgeri, einem kombinierten Fischladen und Restaurant, nur anderthalb Wochen später an.

Die Familie mietete für die erste Zeit eine kleine Wohnung für Udo und drei Monate später folgten ihm Dagmar, Pauline und Pepe in die neue Heimat im Norden.

Zuvor hatten Udo und Dagmar gemeinsam durch Anrufe und Bilder beschlossen, ein Haus in der Nähe der Stadt und des Strandes in Hvide Sande zu mieten. Udo kam zufällig bei dem Haus vorbei, an dessen Fenster ein „zu vermieten“-Schild hing und wie beim Vorstellungsgespräch konnte er auch dieses Mal mit einem Vertrag in der Hand davon gehen.

Nach ihrer Ankunft in Dänemark bekam Dagmar auch schnell einen Job und die Kinder kamen in die Schule. Pepe, damals 7, und Pauline, damals 11, kamen erstmal in Aufnahmeklassen in naheliegender Ringkøbing, um Dänisch zu lernen. Hier verbrachten sie das erste Jahr zusammen mit Kindern aus verschiedenen Ländern, bis sie bereit waren, an der Hvide Sande Schule anzufangen.

„Alles wurde von der Schule organisiert. Wir haben die Schule in Hvide Sande besucht und der Schulleiter hat unaufgefordert gesagt, dass der Transport zu dem Sprachunterricht auf der Schule in Ringkøbing geklärt und bezahlt sei“, sagt Dagmar und sie fährt fort: „In Deutschland hätte es unzählige Anträge und Formulare benötigt, aber hier konnten wir uns darauf konzentrieren, das Haus einzurichten und uns zurecht zu finden, statt uns um Bürokratie und Papierkram kümmern zu müssen“.

 

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Als Servicemitarbeiter kommt Udo sowohl mit deutschen als auch mit dänischen Ferienhausgästen und -vermietern in Kontakt (Foto: flytmodvest.dk)

 

Ein neues Leben und eine neue Sprache

Sowohl Dagmar als auch Udo hätten gerne an dem kostenlosen Dänischunterricht der Ringkøbing-Skjern Kommune teilgenommen, doch ein Corona-Lockdown kam dazwischen. Stattdessen übten sie zu Hause und vor allem am Arbeitsplatz. Die Kollegen bei Hvide Sande Røgeri sind sowohl Dänen als auch Deutsche und helfen sich gegenseitig. Die Kunden sind vor allem im Sommer deutsche Touristen, daher ist es hier nur von Vorteil, Deutsch sprechen zu können.

Und auch für Udo ist die deutsche Sprache ein Vorteil in seinem neuen Job als Servicemitarbeiter bei der Ferienhausvermietung Danwest, wo er seit einem Jahr arbeitet. „Ich kann ja mit den deutschen Gästen Deutsch reden und eventuelle Probleme in den Ferienhäusern beheben. Und sowohl meine Kollegen als auch die dänischen Gäste sind sehr geduldig und offen, sodass ich jeden Tag mehr und mehr Dänisch lerne“, sagt er.

Dagmar und Udo sprechen mittlerweile so gut Dänisch, dass sie die Sprache nicht mehr als Herausforderung ansehen. „Die Kinder sprechen fließend Dänisch. Das kam schon nach wenigen Monaten und wenn sie heute schnell miteinander reden, fällt es uns beiden Erwachsenen manchmal immer noch schwer, mitzuhalten. Was die Kinder sicherlich als Vorteil sehen“, lacht Dagmar.

 

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Auf Hvide Sande Schule sind Gruppenarbeit und Unterricht im Freien Teil des Alltags (Foto: flytmodvest.dk)

 

Ein Schultag mit Freiheit

Pepe und Pauline sind jetzt 11 und 15 Jahre alt und haben keine Probleme, in der Schule mitzuhalten. Sie sind beide schnell auf die gleiche Ebene wie ihre dänischen Klassenkameraden gekommen und haben gute Freunde in der Schule gefunden.

Beide Kinder fühlten sich sowohl in den Aufnahmeklassen als auch in ihren Klassen an Hvide Sande Schule schnell willkommen und wohl. Sie sind sehr zufrieden mit dem Schulwechsel und erleben den Schulalltag und den Unterricht in Dänemark freier als in Deutschland.

 

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Pepe mag die Hvide Sande Schule sehr gerne (Foto: flytmodvest.dk)

„Wir arbeiten oft in Gruppen und können uns bewegen und viele Dinge selbst mitentscheiden“, sagt Pepe.

„So lerne ich viel besser, als wenn ich den ganzen Tag nur am selben Platz sitzen müsste“.

 

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Pauline geht auch gerne in Hvide Sande zur Schule (Foto: flytmodvest.dk)

Und seine Schwester Pauline stimmt zu: „Wir haben nicht annähernd so viele Tests wie in Deutschland und wir müssen nicht ständig bestimmte Ziele erreichen. Der Unterricht passt zu uns, anstatt dass wir uns nur daran anpassen müssen. Es macht den Schultag viel schöner.“

 

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Pauline und Pepe spielen beide Musik in ihrer Freizeit (Foto: flytmodvest.dk)

 

In ihrer Freizeit spielen Pauline und Pepe Musik oder treffen sich mit Freunden auf dem Spielplatz und der Skaterbahn. Pauline spielt Kontrabass und Pepe Klavier. Das Einzige, was ihnen fehlt, sind bessere Möglichkeiten an Musikunterricht teilzunehmen und mit anderen zusammen zu spielen. Aber sie haben zu Hause genügend Platz für ihre Instrumente und Zeit zum Üben, sowohl einzeln als auch gemeinsam.

 

Ein gutes Arbeitsleben mit vielen Möglichkeiten

Dagmar hat bei Hvide Sande Røgeri als Reinigungskraft angefangen und arbeitet jetzt im Fischladen. Hier wird ihr immer mehr Verantwortung übertragen und sie sieht die Karrieremöglichkeiten – auch für Frauen – als einen der großen Vorteile des Umzugs nach Dänemark.

Sowohl Dagmar als auch Udo sind mit ihren Jobs sehr zufrieden und konnten ihre bisherigen Sorgen um Arbeitsplatzsicherheit und faire Bezahlung loslassen.

 

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Dagmar hat sowohl dänische als auch deutsche Kollegen in der Hvide Sande Røgeri, bei der ihr Vater auch arbeitet. Auch Pauline ist als Teilzeitskraft im Fischladen angestellt (Foto: flytmomdvest.dk)

 

„Abgesehen davon, dass man in Dänemark nur am ersten Krankheitstag des Kindes Anspruch auf Freistellung hat, gibt es hier im Vergleich zu Deutschland nur Vorteile auf dem Arbeitsmarkt. Gehalt, Arbeitsbedingungen und nicht zuletzt die Entwicklungsmöglichkeiten sind deutlich besser. Wenn du willst, kannst du auch“, stellt Dagmar fest.

 

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Die Familie Chinnow wohnt jetzt in eigenem Haus zwischen Meer und Fjord in der Nähe von Lyngvig Leuchtturm (Foto: flytmodvest)

 

Im eigenen Haus

Natürlich hat es auch Herausforderungen gegeben. Als sich die Familie vor einem Jahr endlich ihren großen Traum erfüllen und ein eigenes Haus kaufen konnte, erschwerte die Sprache manchmal Gespräche mit der Bank und andere praktische Vereinbarungen. Manche dänischen Wörter und Ausdrücke waren den Chinnows noch teilweise fremd, aber überall traf die Familie auf große Unterstützung. 

Das Haus der Familie liegt ein Stückchen nördlich von Hvide Sande. Hier gibt es reichlich Platz für die Familie - und für ihre Tiere. Ein Hund und sechs Katzen leben mit der Familie in dem hellen Haus, nur einen Kilometer vom Strand entfernt. Vom Wohnzimmerfenster aus hat man einen fantastischen Blick auf den Ringkøbing Fjord.

Im kleinen Gästehaus auf dem Gelände können Freunde und Verwandte aus Deutschland übernachten, wenn sie zu Besuch kommen. „Einige waren skeptisch, als wir hierhergezogen sind. Würden wir es schaffen? Aber sobald sie hier sind, verstehen sie unsere Entscheidung. Und sie sehen, dass wir gar nicht so weit weg sind, wie sie es sich vielleicht vorgestellt haben“, sagt Udo.

 

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Träume werden wahr für die Familie Chinnow (Foto: flytmodvest.dk) 

 

Träume werden wahr – auch für die Großeltern

Allerdings ist ein Teil der Familie keineswegs weit weg. Im Juli 2023 zogen Dagmars Eltern nach Lem, direkt auf der anderen Seite des Ringkøbing Fjords. Dagmars Vater ist jetzt ihr Kollege im Fischladen, wo auch Pauline am Wochenende als Teilzeitkraft beschäftigt ist. „Es ist schön, meine Eltern so nah bei uns zu haben und zu sehen, dass auch sie sich hier ihren Traum erfüllt haben. Sie haben hier ihr Zuhause gefunden, genau wie wir“.

Die Familie hat in Dänemark Ruhe, Natur, Haus, Karrieremöglichkeiten und neue Freunde gefunden. Wenn die Touristen nach einer oder zwei Wochen Urlaub wieder nach Hause müssen, freut sich die Familie bleiben zu können.

Gelegentlich trägt die Familie sogar selbst mit einer eigenen kleinen Touristenattraktion bei, wenn sie alle zum Strand einen Spaziergang machen. Neben dem Hund der Familie sind auch ihre sechs Katzen gerne mit dabei, so dass Passanten einen kleinen gemütlichen Umzug erleben können.

„Wir haben immer hart daran gearbeitet, unsere Träume zu verwirklichen. Das machen wir hier auch, aber der Unterschied besteht darin, dass wir jetzt wirklich die Chance haben, erfolgreich zu sein. Wir haben noch viele Träume und Ziele, aber bisher haben wir das Gefühl, dass sie wie Perlen auf einer Schnur eine nach der anderen in Erfüllung gehen. Der Rest wird uns auch gelingen“, versichern Dagmar und Udo.

Die gesamte Familie Chinnow ist sich einig: „Wir bleiben hier“.

 

Hier kannst Du ein Video mit der Familie Chinnow in Hvide Sande sehen

 

Ioana und Sorin

 

Alle haben uns sehr freundlich willkommen geheißen

„Wir lieben unser Land Rumänien, aber jetzt mögen wir auch Dänemark sehr, und es ist jetzt unser Zuhause geworden“, sagt der 37-jährige Sorin Ungureanu, der sich mit seiner Frau Ioana und ihren beiden Kindern so gut eingelebt haben, dass sie im Herbst 2017 ihr Traumhaus in Borris gekauft haben. Borris ist ein Dorf mit ca. 800 Einwohnern. 

„Wir wohnen hier seit 2011 und unsere Kinder sind – so wie wir Erwachsene allmählich auch – in der örtlichen Gemeinschaft voll integriert. Die Einwohner des Dorfes haben uns sehr freundlich willkommen geheißen. Alle sind bereit, uns zu helfen, und wir wohnen hier sehr gern“, sagt Sorin und lächelt seinen dänischen Freund, Erling Søndergaard, zu. Er hat der Familie mit dem Kauf des Hauses geholfen und nimmt als Freund der Familie am Gespräch darüber teil, warum Sorin und Ioana nach Dänemark kamen, und wie sie sich als ausländische Familie in der Ringkøbing-Skjern Kommune befinden.

„Wir haben euch auch gern. Wir spüren ja, dass ihr gern hier lebt, und ihr habt auch selbst viel dafür getan, ein Teil der Gemeinschaft zu werden“, betont Erling und weist darauf hin, dass Sorin u.a. eine Turngruppe für Väter mit Kindern und eine Tischtennismannschaft geleitet hat.

Ioana und Sorin, lies die ganze Geschichte hier

 

Iwona og Jarek

 

Die Natur und viele Möglichkeiten für Kinder gaben den Ausschlag

Das Wichtigste bei der Wahl der Ringkøbing Skjern Kommune in Dänemark als Wohnort, sind die guten Bedingungen für Kinder und die schöne Natur, heben Iwona und Jarek hervor, wenn sie über ihre Wahl des Wohnortes reden. Iwona und Jarek wohnen seit zwei Jahren zusammen mit ihrem gemeinsamen Sohn Diego und Jareks Kindern Manuel und Karolina in Finderup.

”Die Kindergärten und Schulen sind wirklich gut. Sie tun viel dafür, dass die Kinder sich gut entwickeln. Die Kinder arbeiten unter anderem mit Holz und kochen zusammen, auch wenn es manchmal etwas gefährlich ist, dass sie mit Messern hantieren. Ausserdem kommen sie sehr viel raus in die Natur und das bei jedem Wetter. Das ist so gesund für die Kinder”, sagt Iwona.

”Aber das Beste ist, dass man hier auch gut leben kann, man arbeitet und arbeitet nicht nur, sondern arbeitet um in der Freizeit gut leben zu können.” Sagt Iwona und Jarek stimmt ihr zu. Er kam hier nach Dänemark um zu arbeiten, da er als selbstständiger Automechaniker mit Baufirma bis jetzt immer nur gearbeitet hat und es trotzdem mehr schlecht als recht zum Leben reichte. Außerdem hatte er keine Freizeit.”

Iwona og Jarek, lies die ganze Geschichte hier