Das gute Leben auf dem Lande

Wegen der Liebe wagte Lena den Sprung aus Deutschland nach Dänemark

Ein deutsch-dänisches Ehepaar wohnt jetzt auf dem Lande in der Ringkøbing-Skjern Kommune mit ihren beiden Samojeden Hunden. Alle vier lieben Hunderennen.

Wegen der Liebe hat die Deutsche Lena Werner 2011 den Sprung gewagt und zog 670 km in nördliche Richtung in die Ringkøbing-Skjern Kommune. Am Anfang zog sie bei dem festen Freund, Hans Milling Andersen, in sein Haus in Skjern ein. Später kaufte das Paar aber einen kleinen Hof auf dem Lande mitten in der Natur zwischen Skjern und Videbæk. Hier gibt es viel Platz für zwei große Hunde und für Familie und Freunde aus Deutschland, die für längere Zeit zu Besuch kommen.

Lena und Hans haben eine große gemeinsame Passion bekommen: die beiden Hunde Ouzo und Raki, die begeistert an Hunderennen teilnehmen, bei denen sie in Konkurrenz mit anderen Hunden ihre Besitzer auf einem Wagen oder Fahrrad in den Wäldern herumziehen. Zuhause haben Lena und Hans ihr Grundstück von 9000 Quadratmetern eingefriedet, so dass die Hunde viel Platz zum Tummeln haben.

 

Ouzu und Raki laufen mit großer Geschwindigkeit mit Lena. (Foto: Jørn Deleuran) 

 

Lena konnte den Welpen nicht widerstehen

Weder Lena noch ihre Familie haben früher einen Hund gehabt. Auch Hans konnte keinen Hund haben, während er allein war. Durch eine frühere Freundin hat er aber die Rasse Samojede kennengelernt. Als Lena zu ihm ins Haus zog, begann er, sie davon zu überzeugen, dass sie einen Hund dieser Rasse haben sollten.

-Es dauerte eine Zeitlang, bevor ich sie überzeugen konnte. Als wir aber eine Hundezucht besuchten, konnte Lena den Welpen nicht widerstehen, erzählt Hans.

Das Ehepaar hat zuerst Ouzo gekauft, der jetzt fünf Jahre alt ist. Lange hatten sie sich nicht vorgestellt, dass sie mehr als einen Hund kaufen und sich für Hunderennen interessieren würden. Aber sie kauften noch einen, als sie sahen, wie begeistert Ouzo mit den Hunden der Freunde tummelten, als sie einige Jahre her an den dänischen Meisterschaften in Silkeborg teilnahmen. Der neue Hund, Raki, ist jetzt drei Jahre alt.

 

 Ouzo und Raki genießen Hans und Lenas volle Aufmerksamkeit. (Foto: Jørn Deleuran)

 

Jogging und Training in der Natur

Jetzt nehmen sowohl die Hunde als auch ihre Besitzer begeistert an Hunderennen teil – ab und zu auch an Hundeausstellungen – sowohl in Dänemark als im Ausland. Sie haben mit den Hunden auch ein richtiges Schlittenfahren in Schweden und in Österreich durchgeführt. Hans und Lena sind mit ca. 70 anderen Dänen aktive Mitglieder des Dänischen Polar Hundeklubs. Oft fährt das Ehepaar los mit dem Wohnwagen oder mit einem spezialeingerichteten Anhänger mit „eingebauter“ Toilette – einem Trockenklosett mit Vorhang und allem.

-Training und Rennen findet in der fernen Natur statt. Wenn ich bei den Rennen auch oft beim Zeitregistrieren helfe, werden die Tage meistens lang. Also müssen wir Frauen unsere eigene ordentliche Toilette mitbringen, erklärt Lena und lacht. Selbstverständig fand Hans eine Lösung für diese Herausforderung.

Das Training findet in der Regel im Raum Dejbjerg oder Borris in der Ringkøbing-Skjern Kommune statt, während die Wettrennen überall in Dänemark stattfinden.

 

 Lena und Hans haben den 9000 Quadratmeter großen Garten eingefriedet, so dass die Hunde viel Platz zum Tummeln haben. (Foto: Jørn Deleuran)

 

9000 Quadratmeter Garten muss auch gepflegt werden

Nur im Winter stehen Hunderennen auf dem Programm, teils weil das Rennen für die Hunde im Sommer zu heiß ist, teils weil Lena und Hans im Sommer viele andere Aktivitäten haben.

So haben sie auf das Dach des Wohnhauses soeben Sonnenkollektoren montiert. Die Solaranlage erwärmt das Wasser für das 180 Quadratmeter große Haus.

Lena kennt das Preisniveau für entsprechende Häuser in Deutschland nicht, meint aber, dass man jedenfalls in ihrem früheren Heimatort nicht viel Wohnraum für die ca. 200.000 Euro bekommt, die sie für ihr Haus in Finderup bezahlt haben.

Das Eigentum umfasst auch 9000 Quadratmeter Garten, der gepflegt werden muss. Sie planen, mehrere Büsche und Obstbäume zu pflanzen, damit das Rasenmähen nicht so viel Zeit in Anspruch nimmt.

Wir möchten auch Zeit haben für Touren mit dem Wohnwagen – oft nach verschiedenen osteuropäischen Ländern – und für Besuche bei Lenas Familie in Deutschland. Überall kommen die Hunde natürlich mit.

-Das ist kein Problem, wenn wir in Europa sind, sagt Hans und hebt hervor, dass es überall in Dänemark spezielle Hundewälder gibt, wo die Hunde frei laufen dürfen – auch in der Ringkøbing-Skjern Kommune. In Dänemark dürfen Hunde in der Wintersaison von Oktober bis März auch am Strand freilaufen.

 

 Lene und Hans wohnen mit ihren beiden Hunden auf einem kleinen Hof mit viel Platz drinnen und draußen. (Foto: Jørn Deleuran)

 

Die Jobmöglichkeiten sind besser, wenn man Dänisch spricht

Lena ist 35 Jahre alt und kommt aus Kassel in Hessen. Sie traf Hans, 54 Jahre alt, als sie ehrenamtlich für das Rote Kreuz arbeitete. Ihre Familie hat eine langjährige Tradition für die Rote Kreuz-Arbeit und hat dadurch mit einer dänischen Familie im Dorf Dejbjerg in der Ringkøbing-Skjern Kommune eine nahe Freundschaft bekommen. Hans nahm 2009 in Lohfelden bei Kassel mit der Dejbjerg-Familie an einer internationalen erste Hilfe-Konkurrenz teil, an deren Veranstaltung Lena mitgeholfen hat.

Nach mehreren Besuchen in Dejbjerg kannte Lena also die Ringkøbing-Skjern Kommune, bevor sie 2011 beschloss, nach zwei Jahren Liebe auf Entfernung zu Hans umzuziehen.

-Es war eine große Entscheidung! Am Anfang war es auch ganz schwierig, einen Job zu finden, weil ich noch nicht Dänisch sprach, erzählt Lena. Sie ist gelernter Controller und arbeitete vor dem Umzug u.a. als Steuerfachangestellte in Deutschland. Jetzt hat sie einen guten Job in der Finanzabteilung der Ringkøbing-Skjern Kommune – einen Job, der ihren Qualifikationen entspricht.

 

Man darf nicht wählerisch sein, wenn man als Neuzugezogene einen Job sucht

Obwohl du eine gute Ausbildung und Arbeitserfahrung hast, kannst du nicht damit rechnen, in diesem Sektor sofort eine Arbeit zu finden.

-Wenn man in ein anderes Land übersiedelt, dessen Sprache man nicht beherrscht, muss man oft anderswo beginnen. Das ist mein guter Ratschlag für Einwanderer. Es gibt viele Jobs, in denen man nicht unbedingt Dänisch sprechen muss. Man findet eventuell auch einen zeitbegrenzten Job, was später zu einem festen Job führen kann, erklärt Lena.

Lene betont aber, dass sie richtig gut empfangen und behandelt worden ist, ungeachtet in welchem Job sie gearbeitet hat. Auch unter den Nachbarn fühlte sie sich sehr willkommen, als sie zu Hans nach Skjern umzog.

Lena begann mit einem Job als Kellnerin in einer Bar in Hvide Sande, wechselte aber schnell zu einer Arbeit als Reinigungskraft in den Kleinstädten Tarm, Skjern und Billund. Tagsüber besuchte sie die Sprachschule, abends arbeitete sie. Noch später hatte sie im Sommer einen befristeten Job in der Ferienhausvermietung in Søndervig. Sie begann, Sozial- und Gesundheitslehre zu studieren, kehrte aber zur Ferienhausvermietung zurück, bis sie eine attraktive feste Stellung auf Botilbud Center Vest bekam. Hier löste sie Verwaltungsaufgaben auf Teilzeit und arbeitete nebenbei als Sozial- und Gesundheitshelferin.

Zum 1. Dezember 2016 begann sie in ihrem gegenwärtigen Job als Verwaltungsfachwirtin in der Ringkøbing-Skjern Kommune. Die Arbeit gefällt ihr sehr, da sie eben die Erfahrung und fachliche Kompetenz verwenden kann, die sie aus Deutschland mitgebracht hat.

 

Sprache und Kultur sind ähnlich

Alle Ausländer, die nach Dänemark übersiedeln, bekommen von der Kommune ein Angebot von Sprachunterricht. Lena wollte ganz vom Anfang an schnell Dänisch lernen. Ihr gelang es dann auch in Rekordzeit, alle Stufen der Sprachschule zu vollführen.

-Ich studierte konzentriert und übte mich sehr, erzählt Lena, die fließend Dänisch spricht. Sie ist der Meinung, dass die Ursache ist, dass sich Dänisch und Deutsch sowohl kulturell als auch sprachlich ähneln. Ein anderer Vorteil ist natürlich, einen dänischen Mann zu haben. Sie haben zusammen beschlossen, dass zu Hause nur Dänisch gesprochen wurde, als Lena in der Sprachschule begann, erzählt das Paar.

Warum wurde aber Dänemark und nicht Deutschland die gemeinsame Heimat?

-Ja, ich fand, es wäre richtig spannend, in Dänemark zu arbeiten. Für Hans wäre es wahrscheinlich schwieriger gewesen, einen ähnlichen Job in Deutschland zu finden, erklärt Lena. Hans arbeitet auf dem Lager der Firma Helicopter Wing Karup in der Flugstation Karup. 

 

Lena und Hans haben den 9000 Quadratmeter großen Garten eingefriedet, so dass die Hunde viel Platz zum Tummeln haben. (Foto: Jørn Deleuran)

 

Lena hat den Umzug nach Dänemark nicht bereut

-Ich fühle mich hier sehr wohl und finde, es ist in Dänemark viel freier und entspannter als in Deutschland. Die Verhältnisse sind in Deutschland viel bürokratischer. Und die Digitalisierung, die wir in Dänemark erleben, ist ganz einfach toll, sagt Lena und erklärt:

-Am Anfang war ich nicht der Meinung, jetzt finde ich aber, dass es prima ist – auch die Digitalisierung der Banken. Man schafft alles so leicht im Internet, z.B. auch die Steuerangelegenheiten. Hier findet man alle Informationen im Net, sagt Lena und weist darauf hin, dass in Deutschland die vielen Stapel Papiere ganz unüberschaubar und kompliziert sind, z.B. wenn sie den Eltern mit den Steuern helfen muss. In Dänemark findet die Kommunikation zwischen den Bürgern und öffentlichen Behörden in weitem Umfang nur digital statt.

Es hat wegen der Sprache und der Kultur natürlich auch Missverständnisse gegeben. Besonders am Anfang, als Lena sich über viele Dinge im Alltag wunderte, über die sie aber später lachen konnten.

Beispielsweise wunderte sich Lena, als sie hörte, dass dänische Kinder Spaß haben, wenn sie am Wochenende in „spejderhytten“ übernachten. Auf Dänisch heißt Pfadfinder „spejder“, das wie das englische Wort „spider“ (auf Deutsch Spinne) ausgesprochen wird. Sie glaubte also, dass die Dänen für Spinnen Häuser hatten und sogar ihre kleinen Kinder da übernachten ließen, was ihr sehr unbegreiflich war. Erst nach langer Zeit fand sie den Mut zu fragen und verstand, dass es sich nicht um Spinnen, sondern um Pfadfinder handelte.

 

Gute Ratschläge für Neuzugezogene

Lena hat ein paar praktische Ratschläge für Neuzugezogene, die Dänisch lernen wollen. 

Man muss natürlich die Sprachschule besuchen, sich aber auch sehr fleißig üben. Sorge beispielsweise dafür, die dänischen Untertitel der englischsprachigen Filme zu lesen. Ein Buch mit schwierigen Wörtern und Wendungen lohnt sich auch. Dadurch behält man die Wörter und Wendungen besser. Und frage endlich, wenn du etwas nicht verstehst. Die Dänen helfen gern.

Etwas, was Lena in Dänemark am meisten überrascht hat, sind die hohen Autopreise – und nicht zuletzt die hohen Steuern, die beim Umzug aus Deutschland nach Dänemark für das Auto zu bezahlen sind. Eine positive Überraschung war die umfassende Digitalisierung der öffentlichen Behörden und der Banken, und dass es in Ordnung ist, auch kleinere Beträge mit der Dankarte zu bezahlen. Lena hebt hervor, dass zu den positiven Vorteilen in Dänemark auch die Möglichkeit gehört, mit der Handy durch MobilePay zu bezahlen.

 

 

Möchtest du mehr wissen?

Hast du Lust, von den Möglichkeiten in der Ringkøbing-Skjern Kommune mehr zu lesen, klicke auf die Webseite hier. Unter dem Punkt Wie und wo möchtest du wohnen?, findest du unter anderem Informationen über die Dörfer und Städte, Wohnungssuche u.v.m. Unter dem Link Familien siehst du unsere Angebote von Kinderbetreuung, Schulen, Ausbildung, Freizeit- und Naturerlebnissen. Unter Arbeiten findest du Auskünfte über Jobmöglichkeiten und Jobsuche. Wenn du Lust hast, nach Westjütland/Dänemark umzuziehen, siehst du, wie du das tust, unter Umziehen – Schritt für Schritt.

 

Ioana und Sorin

 

Alle haben uns sehr freundlich willkommen geheißen

„Wir lieben unser Land Rumänien, aber jetzt mögen wir auch Dänemark sehr, und es ist jetzt unser Zuhause geworden“, sagt der 37-jährige Sorin Ungureanu, der sich mit seiner Frau Ioana und ihren beiden Kindern so gut eingelebt haben, dass sie im Herbst 2017 ihr Traumhaus in Borris gekauft haben. Borris ist ein Dorf mit ca. 800 Einwohnern. 

„Wir wohnen hier seit 2011 und unsere Kinder sind – so wie wir Erwachsene allmählich auch – in der örtlichen Gemeinschaft voll integriert. Die Einwohner des Dorfes haben uns sehr freundlich willkommen geheißen. Alle sind bereit, uns zu helfen, und wir wohnen hier sehr gern“, sagt Sorin und lächelt seinen dänischen Freund, Erling Søndergaard, zu. Er hat der Familie mit dem Kauf des Hauses geholfen und nimmt als Freund der Familie am Gespräch darüber teil, warum Sorin und Ioana nach Dänemark kamen, und wie sie sich als ausländische Familie in der Ringkøbing-Skjern Kommune befinden.

„Wir haben euch auch gern. Wir spüren ja, dass ihr gern hier lebt, und ihr habt auch selbst viel dafür getan, ein Teil der Gemeinschaft zu werden“, betont Erling und weist darauf hin, dass Sorin u.a. eine Turngruppe für Väter mit Kindern und eine Tischtennismannschaft geleitet hat.

Ioana und Sorin, lies die ganze Geschichte hier

 

Iwona og Jarek

 

Die Natur und viele Möglichkeiten für Kinder gaben den Ausschlag

Das Wichtigste bei der Wahl der Ringkøbing Skjern Kommune in Dänemark als Wohnort, sind die guten Bedingungen für Kinder und die schöne Natur, heben Iwona und Jarek hervor, wenn sie über ihre Wahl des Wohnortes reden. Iwona und Jarek wohnen seit zwei Jahren zusammen mit ihrem gemeinsamen Sohn Diego und Jareks Kindern Manuel und Karolina in Finderup.

”Die Kindergärten und Schulen sind wirklich gut. Sie tun viel dafür, dass die Kinder sich gut entwickeln. Die Kinder arbeiten unter anderem mit Holz und kochen zusammen, auch wenn es manchmal etwas gefährlich ist, dass sie mit Messern hantieren. Ausserdem kommen sie sehr viel raus in die Natur und das bei jedem Wetter. Das ist so gesund für die Kinder”, sagt Iwona.

”Aber das Beste ist, dass man hier auch gut leben kann, man arbeitet und arbeitet nicht nur, sondern arbeitet um in der Freizeit gut leben zu können.” Sagt Iwona und Jarek stimmt ihr zu. Er kam hier nach Dänemark um zu arbeiten, da er als selbstständiger Automechaniker mit Baufirma bis jetzt immer nur gearbeitet hat und es trotzdem mehr schlecht als recht zum Leben reichte. Außerdem hatte er keine Freizeit.”

Iwona og Jarek, lies die ganze Geschichte hier